50 Jahre Gemeindezentrum

Am 3. Oktober 2021 jährt sich die Einweihung des Gemeindezentrums zum 50. mal.

Der Kirchenvorstand hat sich entschieden wegen der aktuellen Lage das Fest auf das nächste Jahr zu verschieben.

Gefeiert wird trotzdem: im Gottesdienst am 3. Oktober um 10.15 Uhr, anschließend wir die Ausstellung zum Jubiläum eröffnet. Freuen Sie sich auf Fotos, Information und Hintergründe zur Geschichte des Gemeindezentrums.

Die Ausstellung ist jeweils sonntags nach dem Gottesdienst zu besichtigen. Das Gemeindezentrum ist dann bis 16.00 Uhr geöffnet.

50 Jahre ev. Gemeindezentrum Mainaschaff
Texte für den Gemeindebrief August / September 2021

Am 3. Oktober 2021 hat die evangelische Gemeinde in Mainaschaff Grund zum Feiern. Vor 50 Jahren wurde am Erntedankfest das Gemeindezentrum feierlich eingeweiht. Es war ein langer Weg, bis sich der Traum von einer eigenen Kirche erfüllte.
Wir zogen 1964 nach Mainaschaff und durch einen glücklichen Zufall lernte ich den damaligen Pfarrer von der 1963 neu errichteten St. Lukas-Gemeinde Aschaffenburg-Leider, Pfarrer Günther Buhl kennen. Mainaschaff gehörte zu dieser Gemeinde.
Unsere Gottesdienste feierten wir im 14tägigen Rhythmus im Rahaussaal, parallel wurde auch ein Kindergottesdienst angeboten, den ich ab 1965 übernahm. Das waren meine ersten Kontakte zur evangelischen Gemeinde in Mainaschaff.
Nach dem 2. Weltkrieg wuchs unsere Gemeinde durch Flüchtlinge, Heimatvertriebene und durch Zuzug in die neuen Hochhäuser rasch an und der Wunsch nach einer eigenen Kirche wurde immer größer.
Durch die Gründung eines Kirchbauvereins 1959 wurde der finanzielle Grundstock gelegt. Schon in kurzer Zeit zählte der Verein fast 400 Mitglieder, die durch ihre Mitgliedsbeiträge einen nicht unerheblichen Beitrag leisteten. Es wurde auch fleißig gesammelt.
Es sollten noch 12 Jahre vergehen, bis endlich am Erntedankfest 1971, unter großer Anteilnahme der Gemeinde, das Gemeindezentrum feierlich eingeweiht wurde.
Ein Gemeindezentrum – keine Kirche im herkömmlichen Sinn.
Die Architektur und die Innenausstattung waren für Viele gewöhnungsbedürftig. Wir haben uns aber schnell an unser neues Zentrum gewöhnt und schätzen die vielen Möglichkeiten, es zu nutzen. Das Konzept des Architekten Prof. H. Busso von Busse, ein Gebäude zu entwerfen, in dem ein liturgischer Raum und andere Räume, in denen sich Gruppen und Gemeinde treffen können, unter einem Dach zu vereinen, ist aufgegangen. Das Gemeindezentrum wurde mit Leben erfüllt, ein Ort, wo sich Viele aus der Gemeinde treffen konnten, in Gottesdiensten, zum Feiern, zu Gesprächen und vielem mehr. Zurzeit werden einige Räume genutzt, wie es wohl nicht vorhersehbar oder geplant war. Je eine Krippen- und eine Kindergartengruppe sind bis zur Fertigstellung des neuen Kindergartens „Riesenglück“ eingezogen. Die Sakristei wurde zum Schlafraum.
Ich fühle mich mit unserer Gemeinde eng verbunden. Meine Kinder wurden im Gemeindezentrum konfirmiert, auch getraut und meine 4 Enkel getauft und konfirmiert.
Als Mitglied im Kirchenvorstand über viele Jahre, durfte ich Entscheidungen mittragen, die wichtig für die Gemeinde waren und dazu beitrugen, das Gemeindeleben vielfältig zu gestalten.
Seit 1982 gehört Mainaschaff zur Gemeinde St. Markus Kleinostheim und Mainaschaff wurde zum Pfarrvikariat. Der erste Pfarrer z.A. war Pfarrer Kurt Hyn, er wohnte auch in Mainaschaff. Ihm folgten noch einige Pfarrer z.A. (zur Anstellung). Immer wieder hieß es Abschied nehmen, was uns nicht immer leicht fiel, bis 2002 Pfarrerin Birgit Niehaus als Pfarrerin z.A. und anschließend die vorgesehene 2. Pfarrstelle übernahm. Sie blieb 14 Jahre bei uns.
Renate Schmidt


Wenn ich auf die vergangenen 50 Jahre zurückblicke, möchte ich drei Ereignisse besonders hervorheben. Das war 1973 die Einweihung der Orgel. 1976 wurde hinter dem Altar ein Relief des Aschaffenburger Künstlers Siegfried Rischar angebracht und 1990 bekamen wir auch Glocken. Es war für Pfarrer Hyn ein großes Anliegen. Er vermisste nicht nur das Glockengeläut zu den Gottesdiensten, auch bei Taufen, Konfirmation und Hochzeiten „fehlte ihm etwas“.
Viele aus unserer Gemeinde waren dabei, als in Karlsruhe die drei Bronze-Glocken gegossen wurden. Es war für uns Kirchenvorsteher ein besonders emotionaler Moment, als Pfarrer Kampf nach einer Sitzung zum ersten mal, noch vor der Einweihung am 1.12. 1990, die Glocken läutete.
Wir hoffen und wünschen, dass unser Gemeindezentrum auch in Zukunft ein Ort sein wird, der offen ist für ein lebendiges Gemeindeleben.
Margot Fronius